OVK-Prognose: Online-Werbemarkt wächst trotz Unsicherheiten stabil
Digitale Werbung bleibt weiterhin auf Wachstumskurs. Für das Jahr 2025 prognostiziert der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. einen Umsatzanstieg von 8,5 Prozent. Damit erreicht der deutsche Online-Display- und -Videowerbemarkt ein Gesamtvolumen von rund 7,5 Milliarden Euro.
Anhaltendes Wachstum trotz Unsicherheiten
Die erste Jahreshälfte 2025 war weiterhin von geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheiten geprägt. Der deutsche Online-Display- und -Video-Werbemarkt stellte in diesem Zeitraum seine Robustheit unter Beweis: Sechs der zehn größten Wirtschaftszweige haben ihre Ausgaben nach Brutto-Werbeinvestitionen erhöht. Fünf davon im zweistelligen Bereich. An der Spitze löst der Dienstleistungssektor (237 Mio. €) den Handel (215 Mio. €) ab. Die größten Wachstumssprünge verzeichneten Haus- & Gartenausstattung (+34 %) und der Medienbereich (+30 %).
OVK erwartet einen neuen Bestwert für 2025
Das erste Halbjahr 2025 liegt mit Umsätzen in Online-Display- und -Videowerbung in Höhe von 3,5 Mrd. Euro auf Kurs. Ein Wachstum zum Vorjahreszeitraum um knapp 9 Prozent. Für das Gesamtjahr 2025 bleibt der OVK somit nah an seiner Frühjahrsprognose (+8,8 %) und erwartet einen Gesamtumsatz von 7,5 Milliarden Euro (+8,5 %).
Rasmus Giese (United Internet Media), Vorsitzender des OVK, blickt positiv auf das erste Halbjahr und in die Zukunft: „Online-Display- und Video-Werbung ist weiter auf Kurs. Mit 7,5 Milliarden Euro prognostizieren wir für 2025 einen neuen Bestwert. Der Digitalmarkt bietet noch viel Potenzial, so dass weiteres Wachstum zu erwarten ist.”
Online-Video-Werbung ist auf dem Vormarsch
Positive Entwicklungen im Bereich Online-Video-Werbung verdeutlichen den wachsenden Stellenwert der Werbedisziplin. Der aktuelle OVK-Report reflektiert dabei neu verfügbare Daten. Durch die erweiterte Zahlenbasis gelang eine präzisere Prognose in den Bereichen Display, Video wie auch Audio.
2025 prognostiziert der OVK einen Anteil von 49 Prozent von Online-Video im Online-Display- und -Video-Werbemarkt. 2024 lag der Anteil noch bei 45 Prozent. Für 2025 erwarten die Expert*innen einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro. Pre-Roll (230 Mio. €) und In-Stream Video Ad (230 Mio. €) waren die beiden erfolgreichsten Video-Werbeformen in der ersten Hälfte des laufenden Jahres. Im Bereich Mobile bleibt das Mobile Medium Rectangle mit 119 Mio. Euro Umsatz auf Platz eins.
Programmatic nähert sich 6-Milliarden-Marke
Auch Programmatic Advertising wächst weiter. Laut der Prognose steigt der Anteil der programmatischen Umsätze im gesamten Online-Display- und -Videowerbemarkt 2025 um zwei Prozentpunkte auf 78 Prozent. Damit würden 5,8 Mrd. Euro allein über programmatische Buchungen generiert.
„Die aktuellen Zahlen und Prognosen unterstreichen die Relevanz von Mobile, Video und Programmatic. Zudem sorgen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie die Digitalisierung weiterer Lebensbereiche für nachhaltige Wachstumsimpulse”, so Giese weiter.
Starke Wachstumsdynamik im Online-Audio-Bereich
Für Audio-Werbung erwartet der OVK in diesem Jahr Umsätze in Höhe von insgesamt 185 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anstieg von elf Prozent gegenüber 2024. Podcast-Werbung wächst überproportional und erzielt ein prognostiziertes Plus von 15 Prozent im Jahresvergleich.
OVK-Trendthemen 2026 zielen auf Transparenz und Aufklärung
Der OVK beschäftigt sich mit Blick auf 2026 mit den Themen Künstliche Intelligenz, ID-Lösungen, Produktverfügbarkeit sowie der Messbarkeit von Werbewirkung. Im Fokus stehen die Auswirkungen großer KI-Sprachmodelle und KI-getriebener Suche auf den Werbemarkt. Ziel ist es, die Aufklärung im Markt weiter voranzutreiben. Praxisnahe Handlungsempfehlungen sollen Publishern helfen, angemessen auf die Veränderungen durch KI-Technologien zu reagieren.
Ein zentrales Anliegen für das kommende Jahr bleibt zudem die Weiterentwicklung von ID-Lösungen. Sie sollen durch konkrete Erfolgsbeispiele greifbarer gemacht werden. Darüber hinaus setzt sich der OVK für die Standardisierung von Display-Produkten ein. Sie sollen künftig Vermarkter-übergreifend buchbar sein. Außerdem wird sich der OVK weiter mit Attention-Messung und -Metriken befassen, um die Transparenz und Vergleichbarkeit im Markt nachhaltig zu verbessern.