Mental Health Awareness Month: Ein Viertel der Deutschen offen für KI-Unterstützung bei psychischer Belastung
Über 25 Prozent der Deutschen können sich vorstellen, in belastenden Situationen teilweise auf die Unterstützung von KI-basierten Angeboten zurückzugreifen. Das ergab eine aktuelle Civey-Befragung der bundesdeutschen Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren im Auftrag des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. anlässlich des Mental Health Awareness Months im Mai.
Bei emotionaler Belastung wünschen sich die Befragten vor allem ein offenes Ohr, Hilfe beim Strukturieren von Gedanken sowie einen objektiven Blick von außen. KI-Programme wie ChatGPT könnten hier ansetzen: Als Vorteile digitaler Tools in solchen Situationen empfinden die Befragten vor allem die permanente Erreichbarkeit (24 Prozent), die Möglichkeit, ohne Scham zu sprechen (19 Prozent), die Geduld des Programms (16 Prozent) sowie strukturierte Lösungsvorschläge (15 Prozent).
„Digitale Angebote gewinnen beim Umgang mit emotionalen oder psychischen Belastungen zunehmend an Bedeutung. Künstliche Intelligenz und insbesondere generative KI sind dafür ein Beschleuniger. Während eine Therapie häufig Monate später nach einem Erstgespräch beginnen kann, können digitale Angebote hier ansetzen”, sagt Carsten Rasner, geschäftsführender Vorstand im BVDW.
Bei der Akzeptanz zeigt sich ein klarer Altersunterschied: Während sich 50 Prozent der 30- bis 39-Jährigen vorstellen können, in belastenden Situationen teilweise auf digitale Tools zurückzugreifen, sinkt die Bereitschaft mit steigendem Alter deutlich. Schon heute nutzen rund zehn Prozent der 30- bis 39-Jährigen hierfür KI-Angebote. Über alle Altersgruppen hinweg sind es rund drei Prozent.
Als größte Hürde empfinden viele den fehlenden menschlichen Kontakt: 40 Prozent der Befragten gaben dies als Grund an. Außerdem spielen Zweifel am Umgang von KI mit sensiblen Themen sowie die Sorge vor falschen / unpassenden Ratschlägen bei der Ablehnung digitaler Tools eine Rolle.
„Wie wichtig die Akzeptanz neuer Technologien ist, zeigt sich insbesondere in sensiblen Bereichen wie mentaler Gesundheit. Verantwortung für Technologie und Mensch müssen deshalb stets Hand in Hand gehen“, erklärt Rasner.
Zur Befragung
Civey hat für den Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. vom 24.04. bis 25.04.2025 online 2.500 Bundesbürger*innen ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,6 % (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier.