DATA:matters rückt Bedeutung von Daten für deutsche Wettbewerbsfähigkeit in den Fokus
Zum zweiten Mal hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. seine Konferenz DATA:matters mit anschließendem parlamentarischen Abend ausgerichtet. Mit über 30 Speaker*innen und mehr als 160 Teilnehmende setzte der Digitalverband ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Daten in der Digitalen Wirtschaft und darüber hinaus.
Die Konferenz des BVDW betrachtete in diesem Jahr die Bereiche Datenschutz, Datennutzung, Digitale Dienste sowie Künstliche Intelligenz. Bei Google in Berlin debattierten darüber unter anderem die neue Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller und Co-Vorstand der Heinrich-Böll Stiftung, Jan-Philipp Albrecht.
BVDW-Präsident Dirk Freytag betonte in seiner Begrüßung die Relevanz der Konferenz: „Daten sind der Motor unserer digitalen Zukunft. Sie bieten enorme Chancen für Innovation und Effizienz, ermöglichen Medienvielfalt und gesellschaftlichen Fortschritt.” Gleichzeitig unterstrich er die Relevanz eines Wandels: “Als BVDW sind wir überzeugt, dass sichtbare Signale notwendig sind, um einen Wandel zu einer Datenkultur herbeizuführen”, so Freytag: “Deshalb sehen wir in einem Datennutzungsbeauftragten sowohl in Unternehmen als auch in der Aufsicht ein wichtiges Signal, das nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis für echte Veränderung sorgen kann.”
Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, die die Konferenz eröffnete, ging auf den Vorstoß ein: “Ich habe die Datennutzung auch implizit im Titel.” In ihrer Keynote machte sie klar, was sie vorantreiben möchte: “Mehr Austausch, mehr Dialog, mehr Beratung.” Dabei gab sie Einblicke in ihre Agenda als Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit und erklärte: „Ich bin für einen lösungsorientierten Datenschutz. Es gibt klare rote Linien, die wir nicht überschreiten werden. Darunter gibt es einen Korridor des Möglichen“.
DATA:matters Konferenz des BVDW am 17.10.24 in Berlin bei Google Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
Die Anwendung von Daten wird in Deutschland zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Nicht zuletzt, weil sie zentral für neue Technologien wie Künstliche Intelligenz ist. Gleichzeitig ist die Datennutzung für die Informationsgesellschaft ein wesentlicher Treiber. Jan-Philipp Albrecht unterstrich in seinem Impuls: “Datennutzung muss dafür sorgen, dass wir in der Innovation vorankommen und gesellschaftliche Ziele erreichen. Es muss sichtbar werden, dass es den Menschen einen Nutzen bringt.”
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur und Digital Services Coordinator, blickte bei DATA:matters auf turbulente zwei Wochen zurück, in der seine Behörde und die mit dem Digital Services Act (DSA) verbundenen Aufgaben mit einem “Shitstorm” überzogen wurden: “Jemand Neues hätte etwas schwerer zu kämpfen gehabt.” Für ihn ist der DSA und die Aufgabenteilung ein Gewinn. “Behörden sind nicht zwingend die schnellsten, nicht zwingend die benutzerfreundlichen. Um mit innovativen neuen Umfeldern umzugehen, sind Akteure aus der Zivilgesellschaft in all ihrer Vielfalt oft besser”, so Müller.
Im Anschluss an die Konferenz lud der BVDW zum parlamentarischen Abend ein. Mit einem Impuls vom ehemaligen Diplomat Christoph Eichhorn, der unter anderem in Estland als Botschafter aktiv war, ging es noch einmal um den Mindset-Wandel. Er beleuchtete die Unterschiede bei der Digitalisierung – vor allem in der Verwaltung. Deutschland könne viel lernen. Dabei sei es jedoch notwendig anders an die Aufgabe heranzugehen.