BVDW-Befragung: Bei der Datennutzung überwiegt die Skepsis

Pressemitteilung, 09.11.2023

Deutschland wird immer digitaler und Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Um alle Potenziale für Wirtschaft, Gesellschaft und den Einzelnen zu entfalten, ist die Nutzung von Daten Voraussetzung. Die Bundesregierung hat dies mit der vor zwei Monaten präsentierten Datenstrategie erkannt und dafür die Weichen gestellt. In der Gesellschaft überwiegt jedoch die Skepsis, wie eine aktuelle Befragung durch Civey im Auftrag des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. zeigt.

 

Die Digitalisierung schreitet in Deutschland kontinuierlich voran. Trotzdem stehen die Deutschen der Nutzung ihrer Daten kritisch gegenüber. Drei von vier Befragten (73 Prozent) verneinen die Aussage, dass die digitale Verarbeitung persönlicher Daten ihren Alltag erleichtert. Nur knapp 14 Prozent sehen das anders.

Wie stark sich die Skepsis aufgrund eines negativen Diskurses manifestiert hat, zeigt auch die Erkenntnis über den gesamtgesellschaftlichen Beitrag der Datennutzung. Nur jeder Zehnte (10,7 %) ist der Meinung, dass digitale Datenverarbeitung zum nationalen Wohlstand beiträgt. Drei von vier Befragten (75,6 %) widersprechen dieser Aussage.

 

„Jeder ist für ein digitales Deutschland. Doch verbinden viele Digitalisierung nicht mit Daten. Das ist das Resultat einer über Jahre negativ geführten Debatte, die auch Angst schürt, Daten geraten per se in die falschen Hände“, betont BVDW-Präsident, Dirk Freytag, und ergänzt: „Wir müssen jetzt endlich darüber sprechen, was alles möglich wird, wenn Daten verantwortungsvoll genutzt werden. Die Bundesregierung macht dies erstmals in ihrer Datenstrategie. Jetzt müssen wir diese Worte in Taten überführen – insbesondere in Richtung Gesellschaft und die Möglichkeiten durch Datennutzung greifbar machen.“

Die Skepsis der Datennutzung ist nicht nur im Alltag hoch, obwohl dies bei vielen mehrfach täglich geschieht. Selbst bei der Verwaltung glaubt die Mehrheit der Deutschen nicht, dass durch die Nutzung von personenbezogenen Daten eine Beschleunigung der Vorgänge erfolgt. Nur 46 Prozent sehen den Nutzen.

„Wenn selbst 2023 noch nicht einmal jeder zweite den Vorteil der Datennutzung erkennt, ist es allerhöchste Zeit zu handeln. Ein Verständnis für Daten, wie sie genutzt und geschützt werden, entsteht nicht von heute auf morgen. Deshalb dürfen wir keine weitere Zeit verlieren“, unterstreicht Carsten Rasner, geschäftsführender Vorstand des BVDW, und ergänzt: „Es ist wichtig, einen Diskurs zu fördern, der nicht auf bestimmte Nischen beschränkt bleibt, sondern die ganze Bandbreite unserer Gesellschaft berücksichtigt.“

Der BVDW engagiert sich intensiv für mehr Aufklärung zur Datennutzung und treibt den Diskurs in der Öffentlichkeit und mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft voran. Mit seiner Kampagne: Deine Daten können das setzt er sich für mehr Transparenz und Offenheit bei der Digitalisierung ein. Für Carsten Rasner ist dies ein wichtiger Beitrag in einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung: „Nur so lässt sich eine Datenkompetenz in der Gesellschaft aufbauen und die Kultur nach über einem Jahrzehnt falsch verstandener Datennutzungsdebatte ins Positive wenden.“

Außerdem startet in Kürze die BVDW-Themenwoche DATA:matters, die vom 13. bis 17. November die wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich Relevanz von Daten beleuchtet. Damit leistet der Digitalverband einen wichtigen Beitrag, um die gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu meistern, Datenkompetenz in der Gesellschaft aufzubauen und die falsch verstandene Datenkultur ins Positive zu wenden.

 

Zur Civey-Befragung im Auftrag des BVDW

Civey befragt für den BVDW seit dem 15.09.2023 fortlaufend online ca. 2.500 Bundesbürger ab 18 Jahren online. Die Ergebnisse vom Stichtag 8.11.2023 sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier.

Kontakt

Timo Weigl
Bereichsleiter Politik & Kommunikation
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